Parabene – weit verbreitet und ein Risiko für Verbraucher

Parabene werden seit mehr als 80 Jahren in diversen Produkten des Alltags als sehr günstiges Konservierungsmittel eingesetzt und kommen hier leider nach wie vor in einer großen Häufigkeit vor. Sie haben eine antimikrobielle sowie fungizide Wirkung und sind in der europäischen Kosmetikverordnung als Konservierungsstoff gelistet. Parabene sind immer noch sehr beliebt, da sie nicht die physikalische Langzeitstabilität sowie die Sensorik einer Formulierung beeinflussen. Auch in Lebensmitteln, Pharmazeutika, Tabakwaren sowie anderen Bedarfsgegenständen sind sie als Keime hemmende Substanzen weit verbreitet.

Chemisch betrachtet handelt es sich um die Salze und Ester – also um Derivate – der 4 (para)-Hydroxybenzoesäure, woher auch die Bezeichnung stammt. Allgemein stehen die Parabene scharf in der öffentlichen Kritik. Ihr Einsatz ist sehr fragwürdig, was mit gesundheitlichen Risiken korreliert, die über diverse Studien untersucht wurden. Verbraucher verzichten also aus nachvollziehbaren Gründen auf Paraben-haltige Produkte. Mengenmäßig sind sie in Abhängigkeit der Anwendung und des entsprechenden Derivats in der Kosmetikverordnung beschränkt (0,1 – 0,4 %). Die verwendete Einsatzkonzentration soll so gering wie möglich sein, um so etwaige Gefahren zu vermeiden. Auch wenn Parabene in der Natur in Form von Pflanzen (wie z.B. Kirschen, Heidelbeeren oder Gurken) vorkommen, ist Ihre Verwendung in der Naturkosmetik nicht erlaubt.

Parabene werden in quasi allen kosmetischen Formulierungen eingesetzt. Sowohl in wasser- als auch in fettbasierten Formulierungen, um die wässrige Phase vor Verkeimung zu schützen. Insbesondere werden Methyl-, Ethyl-, Propyl- sowie Butylparaben und deren Natrium-, Kalium- und Calcium-Salze eingesetzt. Vor allem die zwei ersteren finden häufig in Kosmetika Anwendung.

NameINCIStrukturformelSummenformel
Paraben4-HydroxybenzoesäureParabenC7H6O3
MethylparabenMethyl-4-hydroxybenzoatMethylparabenC8H8O3
EthylparabenEthyl-4-hydroxybenzoatEthylparabenC9H10O3
PropylparabenPropyl-4-hydroxybenzoatPropylparabenC10H12O3
ButylparabenButyl-4-hydroxybenzoatButylparabenC11H14O3
Die Risiken von Parabenen

Am häufigsten wird das Risiko einer Brustkrebserkrankung diskutiert: Parabene ähneln in ihrer molekularen Struktur dem Östrogen und können somit in den hormonellen Kreislauf, insbesondere von Frauen, integriert werden. Dadurch kann es z.B. zu einem unkontrollierten Wachstum des Brustgewebes kommen, was Brustkrebs zur Folge hat.

Vor allem die zwei Parabene Propyl- und Butylparaben können den Organismus hormonell beeinflussen. Sie können zur Störung der Fortpflanzung und zur sogenannten Verweiblichung von Männern führen: Studien zufolge senken Parabene den Testosteronspiegel sowie die Spermienproduktion. In diesem Sinne stellt das Deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fest, dass die Parabene Methyl- und Ethylparaben im erlaubten Konzentrationsbereich noch vertretbar sind. Allerdings weisen Butyl- sowie Propylparaben ein höheres östrogenes Potenzial auf und unterliegen strikteren Regelungen – in Babyprodukten sind sie z.B. komplett verboten.

Neben der hormonellen Wirkung der Parabene gibt es weitere wie z.B. die des Kontaktallergens – Parabene können also Allergien auslösen.

Im Weiteren gibt es Untersuchungen dazu, dass Kinder von Frauen, die während der Schwangerschaft Paraben-haltige Kosmetika verwendet haben, ein erhöhtes Risiko einer Adipositas aufzeigen.

Alternativen zu Parabenen

Label No ParabenDer Großteil der Verbraucher möchte bewusst auf den Gebrauch von Parabenen und ähnlich in der Kritik stehender Produkte verzichten. Parabene können in ihrer Funktion als Konservierungsstoffe durch wesentlich verträglichere Produkte ersetzt werden. Unsere natürlichen Multifunctionals – nicht als Konservierungsstoffe gelistete Substanzen – die dennoch Ihr Produkt antimikrobiell schützen, zählen in erster Linie hierzu.

Nennenswert sind z. B. organische Säuren wie die Lävulin-, die Anis- oder die Zimtsäure (Cosphaderm LA-T, Cosphaderm pAS natural, Cosphaderm CA natural).

Auch Glykole wie unser COSMOS- und Natrue-geprüftes 1,3-Propandiol (Cosphaderm Propanediol natural) oder unser natürliches Pentylenglykol (Cosphaderm Pentiol natural) haben keimhemmende und dabei für die Haut positive Effekte.